
Ein ganz besonderes Chorwerk der Spätromantik hat sich der Motettenkreis in diesem Herbst vorgenommen: die Petite Messe solennelle von Gioachino Rossini. Sie erklingt am Sonntag, den 05.10 2025 um 17.00 Uhr in der Martin-Luther-Kirche Werne. Rossini, der bedeutendste italienische Opernkomponist seiner Zeit, hat sich erst im vorgerückten Alter, 37 Jahre nachdem er seine letzte Oper geschrieben hatte, mit der Komposition von Kirchenmusik beschäftigt. Die Petite Messe solennelle (1863) ist das bedeutendste Werk, das in dieser Lebensphase entstand. Sie ist ein großes, neunzigminütiges Werk für Chor, Solisten, Harmonium und Klavier. Rossini hatte diese Messe für einen befreundeten Grafen geschrieben, und weil es in dessen Privatkapelle in Paris uraufgeführt werden sollte, war für ein großes Orchester kein Platz. Um Kritikern zuvorzukommen, schrieb der Komponist für seine Messe später noch eine Orchesterfassung, er empfand die „kleine“ Fassung jedoch nicht als Notlösung. Er wollte mit dem musikalischen „Größenwahn“ seiner Zeit nicht mitgehen, in der die Chor- und Orchesterbesetzungen immer größer, lauter und bombastischer wurden. Rossini sah so die Möglichkeit, den Sängern viel Raum zu geben und seinen ganzen melodischen Einfallsreichtum zu zeigen. Für den intimen Raum der Martin-Luther-Kirche erscheint das Werk in dieser Besetzung wie geschaffen. Vielfach wird in neueren Aufführungen aufgrund der ähnlichen Klanglichkeit das Harmonium durch ein Konzertakkordeon ersetzt. Für das Konzert des Motettenkreises konnte die Konzertakkordeonistin Andrea Kefelkamp-West gewonnen werden, die den Motettenkreis bereits beim Fauré-Requiem musikalisch begleitet hatte. Den Klavierpart übernimmt Christian Drengk.
Als Solisten wirken mit:
Helena Bickel, Sopran,
Dagmar Linde, Alt,
Robin Grunwald, Tenor
Johannes Schwarz, Bass.
Die Leitung hat Annette Drengk.
Karten gibt es im Vorverkauf für 20€, ermäßigt 10€, bei:
Bücher Beckmann, Magdalenenstr.2 und bei der Tourist-Info, Markt 19