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Hier nur der Text

„Ihr Kinderlein kommet, oh kommet doch all!“ Natürlich sind alle Menschen groß und klein herzlich zu unseren Weihnachtsangeboten in unseren Kirchen eingeladen. Aber vielleicht sorgen sich einige von Ihnen doch um ihre Gesundheit, sind krank, in Quarantäne oder bei der Familie. Dafür gibt es hier eine kleine Zusammenfassung unserer Christvesper im DBZ. Wenn wir uns doch sehen, nehmen Sie es einfach zum Vor- oder Nachlesen. Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest.   
Ihre/ Eure Pfarrerin Carolyne Knoll,
Pfarrer Alexander Meese und Diakon Michael Reckmann

Verheißung nach Jesaja
Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit.

Früher war mehr Lametta
Heinz ist bestimmt kein Nostalgiker, aber ganz nüchtern und neutral betrachtet, stellt er fest: Früher war mehr Lametta! Beispiele gefällig? Bitte sehr!

Früher haben die Sportler unter uns noch auf die perfekte Welle beim Surfen gewartet, die Damen auf die Dauerwelle beim Friseur und Heinz wohl vor allem auf die Donauwelle zum Kaffee. Heute aber wollen wir alle doch alle nichts mehr von Wellen hören.

Früher war einfach mehr Lametta und manches auch einfach einfacher: z.B. in der Politik: früher war die Sache doch klar: im Wesentlichen spielte sich das Regieren zwischen schwarz und/ oder rot ab! Jetzt aber kommen noch so viele neue Farben und Flügel und damit zig mögliche Koalitionen ins Spiel, da fällt es Heinz schon mal schwer, den Durchblick zu behalten! Aber er bleibt da auf alle Fälle dran. Man muss schließlich informiert bleiben! Wobei das mittlerweile auch so eine Sache ist! Wer ist denn heute noch Garant für die Wahrheit? Was ist Meinung und was lediglich Meinungsmache? Was ist Fakt und was wiederum Fakenews und wie kann Heinz das alles noch unterscheiden?  Die Welt ist kompliziert geworden. Früher war mehr Lametta!

Selbst das Fernsehen ist nicht mehr das, was es mal war! Früher wurde Heinz dadurch wenigstens noch richtig unterhalten! Heute wird eher nur noch debattiert und gestritten, meist auf jeden Sender gleichzeitig zum gleichen Thema.

Da verzichtet Heinz doch lieber ganz und widmet sich mehr der kulinarischen Seite des Lebens! Da ist er bei seiner Frau Christel eigentlich genau an der richtigen Adresse, aber ausgerechnet die hat sich in letzter Zeit noch mit einem gewissen Cholesterin beschäftigt, wer auch immer das ist, und neuerdings auch mit dem Tierwohl. Und es kommt, wie es kommen musste: Statt der üblichen Weihnachtsgans, wird es dieses Jahr zu Weihnachten ein veganes 6 Gänge Menu geben! Heinz kann es kaum glauben!

Doch damit nicht genug: während er früher noch felsenfest davon ausging, mit dekorativen Prilblumen in der Küche die Schöpfung ausreichend zu ehren, spricht jeder auf einmal von der drohenden Klimakatastrophe. Ist die Welt noch zu retten? Nein, nein, nein! Früher war mehr Lametta!

Zu allem Überfluss hatte er sich neulich auch noch mit seinem Nachbarn ordentlich in der Wolle wegen eines Bürgerentscheids. Statt, dass jeder einfach seine Meinung sagt und entsprechend wählt, wurde die ganze Sache doch ziemlich schnell sehr persönlich. Ein Wort gab das andere und reden sie schon eine ganze Weile nicht mehr miteinander. Früher war einfach mehr Lametta! Und die 3 G hießen damals noch gefeiert, gesungen und gelacht.

Während Heinz so grübelt und in glorreichen Vergangenheiten schwelgt, hört er aber auch noch ganz andere Gs, die sich da auf einmal in seine Gedanken mischen:
Wie war das noch? Die Menschen haben schon so lange auf Gott gewartet! Denn bereits der Prophet Jesaja hat sein Kommen in der Welt verheißen und die Menschen sehnten sich sehr nach Gott in ihrer Mitte und an ihrer Seite! Nach einem echten Friedefürsten, der für Recht und Gerechtigkeit einsteht!

Und Maria? Die hat schon sehr früh in ihrem Herzen gespürt, dass diese lang erwartete Hoffnung mit diesem Kind, mit ihrem Kind gestillt wird. Daran hat sie geglaubt und festgehalten. Selbst dann noch als Jesus von ihr in so ganz andere Verhältnisse hinein geboren wurde, als sie es sich sicherlich gewünscht hat! Als es sich jede Mutter doch anders für ihr Kind vorstellt! So ganz ohne Lametta, dafür umso mehr Stroh und mitten hinein in den Mist und die Armut und Verletzlichkeit unserer Welt!

Und da spürt Heinz auf einmal, dass es aber auch auf uns ankommt, die Botschaft dieses Kindes in die Welt weiter zu tragen und zu verbreiten: Frieden zu stiften, für Gerechtigkeit einzustehen und für diese Welt gut zu sorgen!  Und bei all dem, was gerade so schlecht läuft in dieser Welt … Da, wo er seinen Beitrag leisten kann, will er sich auch nicht lumpen lassen!
Das mit seinem Nachbarn nagt schon sehr an ihm, gleich morgen schreibt er ihm eine versöhnliche Weihnachtskarte und schiebt sie bei ihm unter der Tür durch!
Und mit dem Essen … irgendwie hat Christel ja Recht! In Maßen will
er zumindest versuchen, sich darauf einzulassen. Aber
Donauwelle, die soll es trotzdem bald mal wieder
bei ihnen geben und hin und wieder
hoffentlich auch ein gutes Stück Fleisch!
Dafür nimmt er sich fest vor, wieder
mehr zu Fuß zu gehen, weil es einfach gesünder ist – für ihn und
fürs Klima.

Auch wenn es schwerfällt, will er auch weiterhin politisch und gesellschaftlich am Ball bleiben, und sich so gut es geht seine Meinung bilden!
Und auf das Fernsehprogramm Silvester freut er sich jetzt schon: „Dinner for one“ – etwas Nostalgie bleibt also bestehen!

Früher war mehr Lametta! Und Heinz erinnert sich wirklich gerne an die gute alte Zeit zurück! Das soll er auch und das sei ihm gegönnt!
Wir wünschen ihm aber immer auch noch den Blick nach vorn! Voller Zuversicht! Trotz allem!
Denn wir sind uns sicher! In allem und überall können wir noch heute und morgen etwas von diesem Kind in der Krippe und seiner Botschaft entdecken.
Überall da nämlich, wo unter uns etwas wahr wird von Frieden und Gerechtigkeit, von Heilung, Trost und Erlösung und Versöhnung! Manchmal geschieht es durch uns, manchmal wie durch ein Wunder durch Gott und mit Gott. Von wegen, früher war mehr Lametta! Sind das nicht auch heute noch glänzende Aussichten? Amen.

 Gebet
Guter Gott, wir danken dir für diese Zeit. Schenk uns jetzt Ruhe und Freude. Weihnachtsfreude. Du kommst in unsere Welt. Du ziehst ein in unsere Wohnungen und Herzen. Du bist schon längst da! Geboren, in einem kleinen Stall. Geblieben in unserer Nähe. Um es heller zu machen um uns, in uns. Dafür danken wir dir.

Wir beten

  • für alle, die heute arbeiten und für andere da sind.
  • für die, die heute auf einiges schmerzlich verzichten müssen.
  • für alle, die sich heute nicht sehen können und für die, denen nicht nach Feiern zu Mute ist.
  • für alle Kinder, dass sie ein frohes Fest erleben.
  • für alle, die noch von den ganzen Vorbereitungen oder sonstigen Großwetterlagen gestresst und in Sorge sind, dass der Weihnachtsfriede auch bei ihnen einkehre.
  • für alle Kranken und Trauernden. Sei du ganz besonders mit deiner Liebe bei ihnen.
  • für alle, die unter der Coronapandemie zu leiden haben – ob gesundheitlich,  wirtschaftlich, gesellschaftlich beruflich und privat.
  • für mehr Frieden unter uns: im Kleinen wie in der großen weiten Welt!

Vater Unser im Himmel … Amen.

Segen

Gott ist das A und O, Anfang und Ende. Gestern, heute und morgen liegen in Gottes Hand.

Gottes Hand hält mich. So segne du mich/ uns und halte deine schützende Hand über mir/ uns. Amen.

Vorgeschlagenes Lied: O du fröhliche

O du fröhliche, O du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Welt ging verloren, Christ ist geboren: Freue, freue dich, O Christenheit!

O du fröhliche, O du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Christ ist erschienen, uns zu versühnen: Freue, freue dich, O Christenheit!

O du fröhliche, O du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Himmlische Heere jauchzen dir Ehre: Freue, freue dich, O Christenheit!