Pfingstsonntag 2021 in der Auferstehungskirche Herbern
THEMA: Feuer und Flamme
Ich bin Feuer und Flamme.
Na, Hauptsache, du verbrennst dir nicht die Finger.
Ach was, ich hab richtig Feuer gefangen.
Dabei seid ich doch wie Feuer und Wasser
Musst du schon wieder Öl ins Feuer gießen?
Ist doch besser, als hinterher die Kastanien aus dem Feuer zu holen…
Dabei würde ich für dich durchs Feuer gehen…
… und ich lege meine Hand für dich ins Feuer.
Na dann: Feuer Frei!
Vorsicht, spiel nicht mit dem Feuer…
Na gut, dann wieder Feuer einstellen.
Sehr weise, denn ein gebranntes Kind scheut das Feuer.
Feuer und Flamme (Oliver Huq)
Entfachen
Entzünden
Entzücken
Feuer und Flamme
Umzüngeln
Umfließen
Umfangen
Feuer und Flamme
Ein Funkenflug
Mitten ins Herz
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen
Unsere Hilfe kommt von Gott dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat
Worte aus Psalm 118
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich!
Diesen Tag hat Gott gemacht. Wir können uns freuen. Es ist ein Tag um fröhlich zu sein. Ein Festtag.
Es ist ein Tag, an dem Gott selbst in unserer Mitte ist. Ein Segen für alle, die in Gottes Namen zusammen sind.
Heute spielt es keine Rolle, ob die Sonne scheint oder ob es dunkel ist, denn Gott ist das Licht.
Nichts bleibt in der Dunkelheit. Alles ist für das Fest bereit. Alles strahlt. Denn dies ist Gottes Tag.
Danket dem Herrn , denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich! Amen.
Gebet
Herzlich Willkommen – mit dieser Aufschrift hängen viele Türschilder an unseren Haustüren
aber sind das andere wirklich bei uns, in unserer Kirche?
Herzlich Willkommen – ist das wirklich auch unser Aushängeschild?
Sind andere bei uns von Herzen willkommen, oder passt es gerade mal eben nicht?
Oder passt uns die Nase und die Ansichten des anderen nicht?
Guter Gott, hilf‘ uns eine einladende Kirche zu sein – für jedermann.
Hilf‘ uns eine Gemeinde zu sein, auch wenn verschiedene Interessen und Meinungen vorhanden sind.
Schenke uns deinen Geist der Einheit in der Vielfalt.
Das bitten wir in Jesu Namen.
Amen.
Lesung aus Apostelgeschichte
Angedacht: Feuer und Flamme
Ist das nicht super: wir feiern heut Geburtstag und endlich können die Menschen auch wieder zu uns kommen. Endlich feiern wir wieder zusammen Gottesdienst und dazu auch noch Geburtstag.
Da hast du recht, das ist schon toll. Aber ehrlich gesagt: so richtig Partystimmung herrscht hier noch nicht. Da brennt noch nicht wirklich der Baum…
Nein, das stimmt, dazu hat das letzte Jahr wohl zu viele Spuren hinterlassen. Aber eines zeigt sich doch: das Hoffnungslicht ist nicht erloschen. Da glimmt noch was, das jetzt neu entfacht werden kann.
So wie bei Jesu Freundinnen und Freunden damals in Jerusalem. Die haben sich ja auch nicht getroffen, um die Stadt zu rocken und die Kirche zu gründen. Dazu waren sie viel zu sehr mit sich beschäftigt, mit der Frage wie es eigentlich weitergehen soll mit der Sache Jesu, was aus ihnen wird, wie sie mit dem Erlebten umgehen sollen, dass Jesus auferstanden ist und lebt, er zugleich aber auch bei Gott ist und nicht mehr bei ihnen, zumindest nicht so, wie sie es gewohnt sind. Was trägt sie jetzt? Was hält sie und gibt ihnen Kraft?
Ihnen geht es also auch ein bisschen so wie uns. So viel ist immer noch unklar, die Situation mehr als undurchsichtig. Und immer wieder gibt es doch so Augenblicke, in denen wir uns fühlen, als würde unser ganzes Leben wie ein Kartenhaus zusammenstürzen. Und so frage ich mich schon, wie es jetzt eigentlich weitergehen soll, was wir aus diesem Jahr mitnehmen und wie wir uns als Kirche ausrichten wollen, um Menschen wieder so zu begeistern, wie es damals die ersten Christen getan haben.
Gucken wir doch mal nach was mit ihnen passiert ist, was sie so verändert hat: sie sitzen sda also in einem Haus in Jerusalem zusammen, nachdenklich, zögernd, zweifelnd, vielleicht auch ratlos, und da passiert es:
Pfingsten – Gottes Geist kommt über sie, entflammt sie neu und entzündet ein wahres Feuerwerk: Hey, du bist ein Feuerwerk. Komm schon, lass deine Farben explodieren.
Ah, ich verstehe: Pfingsten erleben Jesu Freunde: Egal, wie schwach du dich gerade fühlst, du bist nicht alleine. Das ist Jesu Zusage.
Und der Geist Gottes ist der Anstoß im Leben.
Auch, wenn du an allem zweifelst, schenkt er dir wieder Mut, Kraft, Zuversicht, eine neue Perspektive. Es kann weitergehen im Leben.
Die Jünger Jesu zeigen, wie das geht. Ihr Funke der Hoffnung wird vom Heiligen Geist neu entfacht.
Sie trauen sich nach draußen und bleiben nicht unter sich. Sie erzählen allen Menschen, was sie erfüllt, von Jesu Liebe zu uns, von seinem Tod am Kreuz und von seiner Auferstehung.
Sie werden selbst zu Boten dieser Liebe, weil sie begeistert sind. Ihre Begeisterung ist ansteckend. Sie lassen ihre Farben explodieren.
Und darum ist es so gut und so wichtig, dass wir heute wieder unsere Türen öffnen, miteinander Gottesdienst feiern und sich unserer Gemeinschaft untereinander und mit Gott vergewissern, miteinander spüren, dass Gott da ist und wir Hoffnung haben.
Streichholz anzünden Entzündet wurde diese Hoffnung zu Ostern, das leere Grab und die Begegnung mit dem Auferstandenen und die Gewissheit: Jesus lebt. Er ist wahrhaftig auferstanden. Alles wird gut.
Doch dann droht sich das Hoffnungslicht aufzuzehren im Alltäglichen. Die Zweifel werden größer und Jeus ist gefühlt weit weg.
Doch dann, an Pfingsten wird das Feuer neu entfacht. Großes Streichholz anzünden
Alle spüren:
Gott lässt uns nicht allein.
Er begleitet uns, wohin wir auch gehen.
Er hilft uns geduldig dabei, die Karten neu zu sortieren, wenn wir vor den Trümmern unseres Lebenshauses stehen.
Und er gibt neuen Mut: weil er unser Leben mit allen Höhen und Tiefen kennt und verspricht: Ich lebe und ihr sollt auch.
Darum wünsche ich mir zu Pfingsten 2021 eins:
dass uns Gott wieder neu belebt – in der Kirche und in der Gesellschaft,
dass wir uns wieder bewusst wahrnehmen und gemeinsam die Herausforderungen angehen, die auf uns warten – voller Vertrauen und Gewissheit:
Gott ist da und spricht:
Hey, du bist ein Feuerwerk. Komm schon, lass deine Farben explodieren.
Amen.
Fürbitten
Vater im Himmel, dein Heiliger Geist macht alles neu:
die Erde, die Kirche und selber. Diesen Neuanfang haben wir gerade jetzt bitter nötig.
Darum bitten wir dich, Herr, um deinen Geist.
Es gibt so viel Traurigkeit in der Welt und so viele Menschen, die weinen. Gerade im letzten Jahr wurden viele dabei allein gelassen.
Schenk ihnen und uns allen den Geist der Freude und Anteilnahme.
Wir bitten, Herr, um deinen Geist.
Es gibt so viel Streit in der Welt und so viele Menschen, die nur an sich denken.
Schenke uns den Geist der Freundschaft und des Miteinanders gegen alle Versuche, Zwietracht zu säen. Wir bitten, Herr, um deinen Geist.
Es gibt so viel Lüge in der Welt und so viele Menschen, die sich verstellen.
Schenke uns deinen Geist der Wahrheit. Lass uns aufrichtig und ehrlich miteinander sein und einander respektieren.
Wir bitten, Herr, um deinen Geist.
Es gibt so viel Hass in der Welt und so viele Menschen, die miteinander streiten.
Schenke uns den Geist des Friedens und der Versöhnung, gerade in Nahost, wo der Streit mal wieder eskaliert, aber auch auf unseren Straßen.
Wir bitten, Herr, um deinen Geist.
Es gibt so viel gute Gemeinschaft in der Welt und Menschen, die sich danach sehnen.
Schenke uns darum den Geist der Einigkeit auch und gerade in den Kirchen.
Wir bitten, Herr, um deinen Geist.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute,
und vergib uns unsre Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Segen:
Der allmächtige Gott gebe uns seinen Geist, der wie Feuer ist und Sturm, wie Worte, die alle verstehen.
Der gütige Gott gebe uns seinen Geist, der zusammenführt und neu werden lässt.
Der treue Gott gebe uns seinen Geist, uns und allen Menschen, damit wir ihm ähnlich werden.
Und der Segen unseres Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, komme auf euch herab und bleibe bei euch allezeit.
Amen